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Enthüllung Taschner-Relief

Dr. Hartmut Singbartl November 05
Vorstandsvorsitzender der
Sudetendeutschen Stiftung
Grußwort zur Enthüllung Taschner-Relief und anschließenden Vortragsveranstaltung „Prag“ am 16.11.05 im Sudetendeutschen Haus
Ein besonderes Ereignis für das Sudetendeutsche Haus und ein schönes Ereignis für uns alle führt uns hier zusammen.
Im Namen der Sudetendeutschen Stiftung als Trägerin dieses Hauses darf ich Sie herzlich bei uns begrüßen.
Die Enthüllung eines edlen Kunstwerks mit dem Bildnis eines edlen Künstlers, gestiftet von einem edlen Gönner - ich denke das ist schon ein besonderes, ein schönes Ereignis für uns alle.
Die bleibende Erinnerung an den aus Jägerndorf, heute Krnov, stammenden großartigen Geigenvirtuosen Gerhard Taschner gehört selbstverständlich auch zu den Aufgaben der Sudetenedeutschen Stiftung, die den besonderen Auftrag zur Bewahrung und Pflege des deutschen Kulturguts in Böhmen, Mähren und Sudeten-Schlesien hat.
Deshalb gehört sein Bild auch in dieses Haus.
Zu Person und Bedeutung Gerhard Taschners, vielleicht auch zur Entstehung dieses Reliefs wird uns Herr Dr. Heinz Blaschke, den ich hier mit seiner verehrten Gattin besonders herzlich begrüße, das Wesentliche mitteilen.
Mir liegt vor allem daran, Herrn Dr. Blaschke als den großzügigen Spender dieses Bronze-Reliefs den ihm gebührenden Dank auszusprechen.
Ich denke dabei an ein großes geschichtliches Vorbild, dem der von ihm geförderte römische Dichter Horaz schon im ersten vorchristlichen Jahrhundert sein Lob und seinen Dank mit den Worten eingeleitet hat:
„Maecenas atavis edite regibus, o et Praesidium et dulce decus meum…“, oder in der Übersetzung nach der Heimeran-Ausgabe:
„Uralt edlen Geschlechts fürstlicher Sproß, Mäcen, Du mein Schutz und mein Hort, du oh mein Schmuck, mein Stolz…“.
Welcher Lateiner kennt sie nicht, die Verse 1 und 2 von Horaz aus dem 1. Buch seiner Oden, mit welchen der Dichter seinen Förderer verewigte als Dank für den geschenkten Landsitz im Sabinerland, der für Horaz Refugium und Erfüllung zugleich geworden war.
Gaius Cilnius Maecenas verfügte als einflussreicher Vertrauter des Kaisers Augustus nicht nur über viel diplomatisches Geschickt, sondern auch über einen ausgeprägten Hang zum Lebensgenuss und vor allem über ein großes Vermögen.
Doch nicht allein seine Freigiebigkeit zeichnete ihn aus, sondern sein feines Gespür, mit welchem er dichterische und künstlerische Talente herauszufinden und anzuregen vermochte.
Es ist die noble und kunstsinnige uneigennützige Haltung, die sich seit zweitausend Jahren mit seinem Namen verbindet und die wir bis heute bewundern, weil wir ihrer bedürfen und zum Glück auch immer wieder teilhaftig werden.
Ein Mäzen unserer Zeit ist Herr Dr. Heinz Blaschke, ohne dessen Unterstützung die Enthüllung dieses Bronze-Reliefs nicht möglich geworden wäre. Es gilt, das Leben und Werk Gerhard Taschners zu würdigen. Herr Dr. Blaschke wird dies anschließend tun.
Wir sind dem Künstler und seinem Förderer, beide aus dem ehemaligen Österreichisch-Schlesien, schon deshalb so sehr dankbar, weil Sie es sind, mit deren Persönlichkeit und mit deren Hilfe wir die geistige Kraft und die Vitalität verdeutlichen können, die uns verbindet und unser Selbstbewusstsein und Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt.
Sie sind die Vermittler unseres kulturellen Reichtums und damit die guten Botschaften unserer guten Sache.



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